Veranstaltung

Gesteine und Minerale informieren vor Ort über 350 Millionen Jahre "Erdgeschichte im Passauer Wald". Es beginnt an der Donauleite mit einer bruchtektonischen Störungszone, die im gesamten Zeitraum mehrmals aktiv war. Bei Untergriesbach belegen großräumige Landschaftsflächen mit kaolinreichen Böden ihre Entstehung unter randtropischen Klimabedingungen des Alttertiärs. Den darunter liegenden Gneisen sieht man es an, dass sie unter hohem Druck oder höchsten Temperaturen aus bis zu 550 Millionen Jahren alten Ausgangsgesteinen durch Metamorphose in tieferen Stockwerken der Erdkruste entstanden sein müssen. Dies geschah vor 320 - 340 Millionen Jahren auch beim Graphitgneis, der weitgehendend unterirdisch einer ausgebreiteten Decke gleich bis nach Kropfmühl reicht. Auf alten Bergbauhalden suchen wir Gesteinsproben. Wenig später vergleichen wir diese mit Gesteinsquadern des Gidibauerhofs: 329 - 320 Millionen Jahre alter Hauzenberger Granit und 319 Mio. Jahren alter Granodiorit.
In Steinerleinbach versetzen wir uns in eine längst vergangene Zeit: 334 Mio. Jahre v. Chr, Nordrand des Südkontinents Gondwana. Er schiebt unmerklich einige Mikrokontinente vor sich her. Erheblichen Spannungen in der Erdkruste führen am Kontinentalrand zum Aufstieg vulkanischer Magmen. Eine vulkanische Inselkette entsteht, ähnlich den Sundainseln Indonesiens, Traumziel vieler Urlauber. Lange nach dem Urlaub verändert sich die Szenerie. Neue Kontinentalplatten entstehen, manche driften weg, eine Kontinent umspannende Hochgebirgskette bildet sich. Dazu gehört das Moldanubikum der Böhmischen Masse incl. seiner etwas verspätet aufsteigenden tektonischen Einheit Vorderer Bayerischer Wald. Den besten Einblick in die Bruchlinie zum Inneren Bayerischen Wald (Pfahl-Zone) gewinnt man in der Buchberger Leite.
Wer sich etwas vorbereiten möchte, kann vorab zur Lektüre greifen: Ulrich Hauner: "Bayerischer Wald vom Pfahl zur Donau" Bd. 37 der Reihe "Wanderungen in die Erdgeschichte" 2019, Verlag Dr. Pfeil. Exkursionspunkte: L3, L2, L1, M1, N3 und N4.
Die Fahrtstrecke: Ortenburg - Obernzell - Diendorf - Obergriesbach - Pfaffenreuth - Haagwies - Kropfmühl - Gidibauerhof in Hauzenberg (Mittagessen) - Steinbruch Steinerleinbach b. Röhrnbach - Buchberger Leite (Zufahrt Carbidwerk) - Ortenburg.

Ort:Busrundfahrt, Treffpunkt Firma Bus-Dobler Ortenburg
Abfahrt:9.00 Uhr, Einkehr zum Mittagessen, Rückkehr gegen 18.00 Uhr
Preis:Kosten für die Busfahrt: 20,- Euro
Veranst.:Förderkreis Schloss Ortenburg
Info und Anmeldung: Elmar Grimbs, Tel. 08542/454

Bildunterschriften:

Dr. Hauner im Bergwerk Kropfmühl

Gestein in der Pfahl-Zone